Artikel, Hohenzollerische Zeitung, Jörg Wahl, 17.10.2016

 

 

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Umwelt Vertreter der Entsorgungswirtschaft treffen sich mit Minister Franz Untersteller.

 

Grosselfingen/Hechingen. Bei der Regionalverbandstagung des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) in Baden-Württemberg trafen sich vor kurzem Vertreter der Entsorgungswirtschaft mit dem baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller in Hechingen. Der Schwerpunkt lag auf der prognostizierten Entsorgungssituation in Baden-Württemberg im Jahr 2025. Eröffnet wurde der erste Tag der Tagung in der Domäne in Hechingen und endete mit einer Besichtigung der Burg Hohenzollern. Den Abschluss bildete am darauf folgenden Tag eine Besichtigung des Salzbergwerkes in Stetten. In seiner Rede ging Umweltminister Franz Untersteller auf die Ressourcenknappheit in Baden-Württemberg ein. Es sei wichtig, mit gezielter Recyclingtechnik Stoffe wie Phosphor, Kunststoffe oder edle Metalle aus dem Kreislauf zurück zu gewinnen. Denn fossile Brennstoffe, Erze und mehr reichen bald nicht mehr aus. Die getrennte Erfassung von Bioabfällen sei zwar seit Januar 2015 im Kreislaufwirtschaftsgesetz vorgeschrieben, doch hätten das sechs Landkreise in Baden-Württemberg noch nicht umgesetzt. Der Zollernalbkreis sei aber sehr gut aufgestellt. Sein Appell an alle Abfallerzeuger war, so wenig wie möglich Abfälle zu produzieren und gezielt zu trennen, um dadurch so viel wie möglich in den normalen Wertstoff-Kreislauf zurückzuführen. Erwähnt wurde auch die HBCD (Hexabromcyclododecan)-Problematik. Seit diesem Monat sind Dämmstoffe aus Styropor und Styrodur als gefährliche Abfallstoffe eingestuft. Gesetzlich ist es zwar vorgeschrieben, diese Stoffe thermisch in genehmigten Anlagen zu verwerten, jedoch fehlt der Großzahl der Verbrennungsanlagen die erforderliche Genehmigung für diese Verfahrensweise. Das Problem ist der hohe Brennwert des Materials. Im Bereich Altholz gebe es ähnliche Probleme, bedingt durch das große Aufkommen in Deutschland infolge der Altholzimporte und milder Wintermonate. Die Anlagen könnten so großen Mengen nicht mehr aufnehmen, mancher Betrieb habe einen Aufnahmestopp verhängt, sagte Uwe Bogenschütz. Sein Unternehmen Bogenschütz-Entsorgung Grosselfingen sei dabei, die Altholzaufbearbeitung so zu verändern, dass mehr stoffliches Altholz entstehe und beispielsweise als Spanplatten wiederverwendet werden könne. Keine Lösung sei es, das Holz nur zu verbrennen, sagte er. Gerade Holz mit Geschichte könne weiter verwendet werden.