Artikel, swp.de - Jörg Wahl 05.06.2019

 

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Umweltminister Franz Untersteller (Dritter von links) besuchte jüngst das Entsorgungsunternehmen Bogenschütz in Grosselfingen.
© Foto: Jörg Wahl

 

 

Landesumweltminister Franz Untersteller informierte sich beim Unternehmen Bogenschütz.

Landesumweltminister Franz Untersteller war vor kurzem zum Informationsaustausch zu aktuellen Themen wie Abfallentsorgung und Rohstoffgewinnung beim Entsorgungsunternehmen Bogenschütz in Grosselfingen zu Gast. Mit von der Partie außerdem: Erwin Feucht, Thomas Zawalski, Oliver Otte, Karen Däschler und Igor Cerkic von Bündnis 90/die Grünen – und von Firmenseite natürlich Geschäftsführer Uwe Bogenschütz, Betriebsleiter Markus Eltrich und Evelyn Bimek, Abfall- und Immissionsschutzbeauftragte.

 

Die Firma Bogenschütz betreibt seit zwei Jahren eine genehmigte moderne Anlage für Altholzaufbereitung und Vorbehandlungsanlage für Gewerbeabfälle. Der nächste Schritt ist nun die Erweiterung für die Behandlung und Lagerung dieser Abfälle. „Damit wird ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz, der Kreislaufwirtschaft und somit zum Schutz der Ressourcen geleistet“, sagt Firmenchef Uwe Bogenschütz. Ziel sei es, so viele Rohstoffe wie möglich zu gewinnen.

 

Im Tagungsraum stellte Uwe Bogenschütz seinen Gästen die Firmenchronik vor. 2014 übernahm er von seinem Onkel die Geschäftsführung. Seither ist nach Neustrukturierungen eines der innovativsten Entsorgungsunternehmen in Baden-Württemberg entstanden, zitierte er Minister Untersteller anlässlich dessen Besuch beim 50-jährigen Firmenjubiläum bereits vor vor Jahren.

 

Aktuell sind 88 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig, obendrein werden im Betrieb drei Ausbildungsprofile ausgebildet. Zwischen 2014 und 2018 wurden mehrere Millionen Euro in die Infrastruktur, in die Aufbereitungsanlage, in den Fuhrpark, in die Arbeitsmaschinen, in Behälter und in die Digitalisierung investiert. Das Ziel der „neuen“ Gewerbeabfallverordnung nannte Bogenschütz unumstritten: Die Verwertung soll potentiell ausgeschöpft werden, um möglichst viele der wertstoffhaltigen Stoffe für den Recyclingprozess zu gewinnen. Uwe Bogenschütz verdeutlichte die Wichtigkeit der Getrennthaltung beim Abfallerzeuger. Die novellierte Gewerbeabfallverordnung sei ein wichtiger Meilenstein für ein noch besseres und hochwertigeres Recycling.

 

Die Voraussetzung zur Standortsicherung sowie der Zukunft für die Entsorgungsfirma Bogenschütz samt Arbeitsplatzsicherung, Wirtschaftlichkeit und Ressourcenschutz sieht der Geschäftsführer in der unumgänglichen Änderung des gültigen Bebauungsplans; quasi die Anpassung der Gebietsausweisung für das Betriebsgrundstück an die geänderte Rechtslage. Dadurch könnte die anstehende Kapazitätserweiterung der Anlagen zur Behandlung und Lagerung von Abfällen realisiert werden. „Wir müssen uns für die Umwelt einsetzen. Für unsere Nachkommen und für uns. Für eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft mit innovativen Ideen“, so Uwe Bogenschütz.

 

„Die letzten Jahre hat sich in diesem Bereich vieles verändert. Die Abfälle sind die Wertstoffe der Zukunft“, unterstrich der Umweltminister. Es müsse mehr denn je darauf geschaut werden, wie noch mehr aus dem gemischten Abfall herausgeholt und wieder verwendet werden kann. Anpassungsbedarf an die „neue“ Gewerbeabfallverordnung müsse abgeklärt werden. Außerdem müssten sich die Unternehmen der Getrennthaltung annehmen. Der nächste Schritt sei dann der Umgang mit gemischten Abfällen. Die Recyclingquote für die nach der Trennung übrig gebliebenen gemischten Gewerbeabfälle liege bei zirka 30 Prozent. Im Vergleich zu früheren Zeiten habe sich die Situation um den Abfall und die Verarbeitung grundlegend fortschrittlich entwickelt.

 

Oberstes Ziel sei es, die Umwelt zu entlasten und mit wirtschaftlichen Verfahren Rohstoffe zu gewinnenn, die wieder in den Kreislauf fließen und damit wiederverwertet werden können. In Baden-Württemberg werde im ökologischen Sinn alles angegangen, um Rohstoffe zurückzugewinnen. Über etwaige Förderprogramme könnte gesteuert werden, dass beim Bauen ausschließlich Stoffe und Materialien eingesetzt werden, die später wieder abgebaut werden können. Allgemein herrsche in Baden-Württemberg eine sehr hohe Entsorgungsqualität zu annehmbaren Abfallgebühren.